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700 Jahre Stadt Ebermannstadt

Blick vom "Kreuzbergblick" über Gößweinstein mit Basilika und Burg und weiter ins Wiesenttal und über die Fränkische Schweiz

Lasst Euch vom Titel dieses Blogeintrags und dem Titelfoto nicht verwirren. Das Foto zeigt den Blick über Gößweinstein und mit Ebermannstadt hat unser heutiger Ausflug (fast) nichts zu tun, die Feiern zur 700-jährigen Stadterhebung Ebermannstadts waren nur der Anlass.

Den dritten Sonntag nacheinander hat es uns heute ins Wiesenttal zwischen Behringersmühle und Ebermannstadt gezogen. Vor einer Woche war Dampfbetrieb der Dampfbahn Fränkische Schweiz und da wollte ich meine neue Kamera ausprobieren. Eine Woche davor bin ich – bei Dieselbetrieb der Museumsbahn – kurzfristig schon hierhergekommen, um vorab die besten Fotosspots zu finden und zwischenzeitlich hatte Maria entdeckt, dass am heutigen Sonntag besondere Aktivitäten auf der Bahnstrecke im Rahmen der 700-Jahr-Feiern der Stadt Ebermannstadt stattfinden.

Die agilis und die Dampfbahn Fränkische Schweiz „tauschten“ heute die Strecken. Zwei Zugpaare der Dampfbahn sollten – wie letztmals 1965 – bereits ab Forchheim bis Behringersmühle und zurück fahren. Geplant war, dass die 64 491 (Baujahr 1940) zusammen mit der historischen Diesellok V 60 114 (Jahrgang 1956) zum Einsatz kommt. Dazwischen fuhren drei Zugpaare der agilis von Forchheim aus nicht nur bis Ebermannstadt, sondern weiter nach Behringersmühle (und zurück).

Also haben wir Fahrkarten gebucht, um mit dem ersten Dampfzug heute früh einmal ins Tal hinter und wieder zurück zu fahren. Dummerweise war das Wetter in den letzten Wochen so sonnig, warm und trocken, dass der Deutsche Wetterdienst die Waldbrand- und Graslandfeuergefahr auf die zweithöchste Stufe 4 hochgesetzt hat – zu hoch um mit einer Dampflok fahren zu dürfen. So kam bereits vergangenen Donnerstag die Info, dass – falls es nicht noch genügend regnet – die Fahrten nur mit der historischen Diesellok stattfinden müssen.

Umso größer war die Freude, als der ankommende Zug in Forchheim dampfbetrieben war. Anders als an den beiden vergangenen Wochenenden können wir heute natürlich auch Fotos aus dem fahrenden Museumszug liefern. Und das Highlight für Trainspotter sind selbstverständlich die beiden Triebwagen VT 650 der agilis in Doppeltraktion auf der Hindenburgbrücke zwischen der Stempfermühle und der Sachsenmühle – schließlich war dies die erste Fahrt der agilis jemals auf dem Streckenabschnitt von Ebermannstadt nach Behringersmühle, wobei es durchaus Bestrebungen gibt, das in Zukunft zu ändern.

Interessante Information am Rande: In Ebermannstadt wurden jeweils ein paar Waggons an- bzw. Richtung Forchheim wieder abgehängt, da der Bahnsteig 8 in Forchheim zu kurz für den gesamten Zug war.

Unser heutiger Tag sah so aus, dass wir um 9:39 Uhr mit dem ersten Museumszug von Forchheim nach Behringersmühle (an 10:50/ab 11:05 Uhr) und zurück bis Ebermannstadt (an 11:50 Uhr) gefahren sind. Gleich wenige Minuten später um 12:05 Uhr haben wir die Sonder-agilis nach Behringersmühle genommen und sind zügig zu Fuß zur Hindenburgbrücke gewandert, um gegen 13:05 Uhr die Rückfahrt der beiden Triebwagen dort im Foto festzuhalten.

Dann hieß es, gut 1½ Stunden zu warten, bis gegen 14:50 Uhr der nächste Museumszug aus Forchheim/Ebermannstadt kam, um auch diesen dort zu fotografieren. Die Wartezeit haben wir genutzt, um „mal schnell“ den Berg hoch nach Gößweinstein zu wandern und dort oben ein paar Fotos zu schießen. Obwohl wir beide schon mehrfach in Gößweinstein waren, kannten wir bisher den „Kreuzbergblick“ mit toller Aussicht über Basilika, Burg, Wiesenttal und Fränkische Schweiz noch nicht. Der steile Aufstieg hat sich also trotz Sonne und Hitze wirklich gelohnt.

Nach einer schnellen Apfelsaftschorle habe ich mich dann zügig wieder runter an die Wiesent gesputet, während Maria kurzfristig an einem Aussichtspunkt knapp unterhalb von Gößweinstein geblieben ist. Von dort hatte man nämlich einen schönen Blick auf das Wiesenttal und die Hindenburgbrücke von oben.

Nachdem wir nicht unbedingt genau die gleiche Wanderung wie letztes Wochenende noch einmal machen wollten und wir auch an anderen Streckenabschnitten noch ein bisschen Züge fotografieren wollten, haben wir gegen 15:30 Uhr den nächsten Bus von Gößweinstein (Maria) bzw. der Sachsenmühle (ich) zurück Richtung Ebermannstadt genommen.

Maria ist kurz vor Streitberg ausgestiegen, um rund 2 kg Erdbeeren am gleichen Stand wie letzte Woche zu kaufen und die nächsten Fotospots auszukundschaften; ich bin bis Ebermannstadt zurück gefahren. So schafften wir es, sowohl Erdbeeren als auch das Foto zu bekommen, auf dem die nächste Sonder-agilis unter der Fuß- und Radbrücke bei Ebermannstadt kurz nach 16 Uhr durchfährt. Dieses Fotomotiv hatten wir erst vor wenigen Tagen entdeckt. Da der Bus im Ebermannstädter Stau einige Minuten Verspätung bekam, wurde es noch richtig knapp, rechtzeitig an der Brücke zu sein.

Und nachdem wir bisher noch nicht so richtig viel gewandert sind, bin ich rund eine Stunde lang recht flott die Strecke zurück nach Streitberg zu Fuß gegangen, um auch dort noch einmal zu Fotografieren. Während ich mir schnell mal eine Johannisbeerschorle gönnte, hat sich Maria eine Stelle an der Nordseite der Wiesent gesucht, um gegen 17:30 Uhr die agilis auf der Wiesentbrücke bei Streitberg mit der Burgruine Neideck im Hintergrund aufs Foto zu bannen. Ich machte mich als Backup-Lösung an die bekannte Fotostelle auf der anderen Brückenseite auf, damit wir auf jeden Fall ein Foto bekommen, aber da Maria erfolgreich war, hat es mein Foto nicht in die Auswahl geschafft.

Danach hatten wir uns den Streitberger Biergarten wirklich verdient und haben uns mit einem Salat mit geräucherter Forelle, Eis und mehreren Johannisbeerschorlen wieder gestärkt. Um 18:40 Uhr haben wir uns in den Bus nach Ebermannstadt gesetzt und sind von dort mit dem Zug über Forchheim nach Hause gefahren.

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