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Hüttentour Schliersee – Bodenschneidhaus – Rotwandhaus – Bayrischzell

Abendpanorama vom Rotwandhaus

Hüttentour durchs Mangfallgebirge von Schliersee über das Bodenschneid- und Rotwandhaus nach Bayrischzell 
28.-30. Juli 2021 

Während Corona ist eine Hüttentour in den Alpen gar nicht so einfach, wenn man nicht mit unzähligen anderen Wanderern in einem Matratzenlager schlafen möchte. So haben wir diesmal nicht eine Route gesucht und dann die dazu passenden Hütten, sondern wir haben geschaut, welche Hütten denn noch Zweierzimmer frei haben und haben dann eine passende Route dazu gewählt. Kurz vor der Abfahrt haben wir uns noch dazu entschieden, nicht von Tegernsee, sondern von Schliersee zu starten, denn der Aufstieg erschien uns landschaftlich reizvoller. Außerdem ist der Weg kürzer und für den ersten Tag war die Wettervorhersage noch durchwachsen, so dass wir eine höhere Chance sahen, trocken zu bleiben, wenn wir vom Schliersee aus losgehen.

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Tourbericht:

 

Tag 1, Mittwoch, 28.7.2021 (Schliersee – Bodenschneidhaus)

Nachdem unser Zug um kurz nach 7 Uhr in Nürnberg los ging, klingelte um 5 Uhr unser Wecker, denn wir mussten die Rucksäcke fertig packen, die Trinkschläuche füllen und noch ein paar reife Tomaten ernten. Bei den Trinkschläuchen war dann schon Plan B gefragt, nachdem einer der beiden Schläuche geleckt hat. Wir haben stattdessen eine Trinkflasche aus Neuseeland mitgenommen. Um 6:15 Uhr sind wir mit einer Box Tomaten, zwei Gurken und einem Kohlrabi aufgebrochen. Dank der Regenjacken sind wir nicht schon an der U-Bahn durchnässt gewesen.

Den frühen Zug hatten wir extra gebucht, weil er kaum ausgelastet war. Nachdem heute allerdings nur ein ICE-Zugteil nach München fuhr, sah das dann ganz anders aus: der Zug war ziemlich voll, wir haben aber trotzdem einen guten Platz im BahnComfort-Bereich bekommen. Der Zug von München nach Schliersee war dann allerdings wirklich sehr leer. Nicht einmal die Schulklasse, die unterwegs zustieg, konnte das wirklich ändern. In Schliersee angekommen, haben wir noch kurz etwas Proviant eingekauft.

Bevor es um den See herum ging, sind wir in Schliersee noch ein Stück den Hang hoch, um ein Foto über den See zu machen. Der Weg am See bietet eine echt schöne Aussicht zurück auf den Ort. Zwischendurch hat es dann genieselt und auch kurz geregnet. Wir haben schnell nochmal das Regenradar geprüft und festgestellt, dass es sinnvoll wäre, vor 14 Uhr am Bodenschneidhaus zu sein, wenn wir nicht allzu nass werden möchten. Thomas meinte zwar zunächst, dass das nicht machbar sei, aber schon die nächsten Wegweiser ließen uns hoffen, dass wir es zumindest bis kurz nach 14 Uhr schaffen könnten. Also sind wir ohne Pause den Weg hoch, der an vielen Stellen als Forstweg gut gehbar war und so sind wir um kurz nach halb Zwei tatsächlich noch vor dem richtigen Regen an der Hütte eingetroffen. Es gab Wildbratwürste mit Bratkartoffeln als Mittagessen und am Abend Chili con Carne für Maria und Käsespätzle für Thomas.

Die Hüttenwirtin hat uns dann noch den Weg für morgen erklärt: Wir werden über die Bodenschneid zur Oberen Firstalm und weiter über den Spitzingsattel zum Rotwandhaus wandern.

Route: Schliersee (777 m) – Bodenschneidhaus (1353 m)
bergauf: 580 m, runter: 10 m
Strecke: 9,3 km
Dauer: 2:50 h


Tag 2, Donnerstag, 29.7.2021 (Bodenschneidhaus – Rotwandhaus)

Heute hat der Wecker erst um 7 Uhr geklingelt. Maria fand es trotzdem zu früh, ist allerdings nach einem kurzen Blick aus dem Fenster sofort aufgestanden, denn es gab blauen Himmel!

Um 9 Uhr sind wir dann gestartet. Nachdem wir gestern auf einem Fahrweg gegangen sind, geht es heute einen Bergwanderweg entlang. Der schmale Pfad zieht sich über die Almwiesen und dann steil den Hang hinauf. Zwischendurch weiden Kühe an denen wir vorbei müssen. Sie sind allerdings viel zu beschäftigt mit Fressen und kümmern sich nicht um uns.

Nach einer knappen Stunde haben wir den Gipfel der Bodenschneid erreicht. Die Aussicht ist echt genial. Man sieht den Tegernsee und den Schliersee und im Vordergrund das Bodenschneidhaus.

Von hier aus geht es runter zur Oberen Firstalm. Zuerst führt der Weg am Hang entlang und dann einen Waldweg hinunter. Dieser ist vom Regen der letzten Tage und Wochen sehr aufgeweicht und ein bisschen rutschig. Der Abstieg geht trotzdem recht gut, so dass wir nach einer kurzen Pause auf der Oberen Firstalm gegen 11:40 Uhr am Spitzingsattel sind – dem tiefsten Punkt der heutigen Tour. Von hier aus kann man zurück zum Schliersee sehen.

Nun müssen wir wieder bergauf, anfangs vor allem durch den Wald. Auch hier sind die Wege oft matschig. Zwischendurch haben wir Blick zurück auf den Spitzingsee und Kühe gibt es auch immer wieder. Ab der Bergstation der Seilbahn zum Taubenstein haben wir einen ganz frisch sanierten Weg. Es wirkt, als wenn er erst diese Woche, also nach dem jüngsten Unwetter, erneuert und repariert wurde.

Um kurz vor 15 Uhr sind wir am Rotwandhaus, wo wir heute übernachten. Die Rotwand besteigen wir noch zum Abschluss, nachdem wir unsere Rucksäcke in der Hütte abgestellt haben.

Route: Bodenschneidhaus (1353 m) – Bodenschneid (1668 m) – Obere Firstalm (1370 m) – Spitzingsattel (1129 m) – Taubenstein (1692 m) – Rotwandhaus (1737 m) – Rotwand (1884 m) – Rotwandhaus (1737 m)
bergauf: 1040 m, runter: 690 m
Strecke: 14,1 km
Dauer: 4:50 h


Tag 3, Freitag, 30.7.2021 (Rotwandhaus – Bayrischzell)

Heute geht es wieder nach Hause. Im Rotwandhaus gibt es das Frühstück à la carte. Wir nehmen Birchermüsli und Rührei mit Speck.

Um kurz vor 9 Uhr brechen wir auf. Unser erstes Ziel ist die Auerspitz. Der Weg ist wieder ziemlich matschig und wir müssen echt aufpassen, dass wir nicht bis zum Schienbein einsinken. Der Abzweig zur Auerspitz ist dafür ein schöner Bergpfad und am Gipfel mit schnuckelig kleinem Gipfelkreuz haben wir eine sehr schöne Aussicht.

Ab hier ist der Weg jetzt deutlich besser. Es geht hinunter zum Soinsee und über verschiedene Almen, bis wir über einen kleinen Fluss zur anderen Bergseite queren. Die Landschaft ist echt schön und das Wetter passt auch. Für das letzte Stück nach Bayrischzell haben wir uns für den Bayrischzeller Höhenweg entschieden, der zunächst als breiter Weg zur Neuhüttenalm hoch geht. Nach einer kurzen Trinkpause geht ein kleiner Bergpfad in Serpentinen steil durch den Wald bergab nach Bayrischzell, wo wir noch ein (ziemlich schlechtes) Eis essen. Anschließend geht es mit dem Zug über München und Augsburg nach Hause.

Route: Rotwandhaus (1737 m) – Auerspitz (1811 m) – Soinsee (1458 m) – Schellenbergalm (1320 m) – Neuhüttenalm (1230 m) – Bayrischzell (800 m)
bergauf: 260 m, runter: 1180 m
Strecke: 11,9 km
Dauer: 3:50 h


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