Nova Scotia 2022

vom Bras d‘Or Lake in die Umgebung von Sydney

Blick auf den Bars d'Or Lake

Wir haben uns gestern Abend gegen Frühstücken entschieden und dafür, dass wir das Freilichtmuseum über die schottischen Einwanderer in der Gegend besuchen, das direkt neben unserer Unterkunft lag. Dieses machte erst um 10 Uhr auf, so dass wir heute das erste Mal in diesem Urlaub richtig ausschlafen konnten.

Landkarte mit eingezeichneter TagesrouteDas Museum war sehr schön in den Hügeln oberhalb des Bras d‘Or Lakes mit wunderbarer Aussicht angelegt, so dass wir zwei Ziele auf einmal abdecken konnten. In jedem der Häuser – das erste noch aus Schottland – wurde das Leben der Auswanderer im Laufe der Zeit dargestellt, in jedem waren „Bewohner“, die aus der damaligen Zeit aus ihrer (damaligen) Sicht erzählten. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts war die einfache Landbevölkerung in Schottland völlig unfrei und abhängig vom Grundbesitzer und durfte u. U. auf dem gepachteten Land noch nicht einmal Jagen oder Fischen. In der „neuen Welt“ waren sie erstmals frei, doch in der damaligen Zeit bedeutete Auswandern auch, dass die Daheimgebliebenen frühestens (wenn überhaupt) nach zwei Jahren erfahren haben, was aus den Emigranten geworden ist.

Nach dem Museumsbesuch sind wir direkt Richtung Sydney aufgebrochen. Die Host aus unserem heutigen B&B hat uns vorher ein Fischgeschäft in der Gegend empfohlen. Dort haben wir uns einen lebenden Hummer ausgesucht, der dann für uns gekocht wurde und wir ihn eineinhalb Stunden später abholen konnten. Es hätte einen wirklich prachtvollen Vierpfünder gegeben, aber wir waren (schweren Herzens) so vernünftig und haben uns mit einem Zweipfünder begnügt. (Ein typischer Hummer im Restaurant wiegt ein oder eineinviertel Pfund.) Verspeist haben wir ihn auf einer Parkbank am nahen Flussufer. Dabei haben wir (Thomas und Lars) uns gefragt, was die Menschheit denn gemacht hat, bevor Marias Cybertool erfunden wurde, um Hummer zu knacken (oder um Wohnmobile zu reparieren und Computer zu zerlegen).

Am späten Nachmittag sind wir noch zu einer kleinen einstündigen Wanderung über ein Kliff aufgebrochen. Sowohl das Museum am Vormittag als auch der Hummer hatten länger gedauert als geplant, so dass es zu spät für die ursprünglich überlegte lange Tour war. Im B&B haben wir wieder ein wirklich schönes und großes Zimmer, das vor allem wohltemperiert ist, denn unterwegs hatte ein Thermometer 36 °C angezeigt – etwas kühler dürfte es für uns ruhig sein, aber das kommt eben davon, wenn man im Juli Urlaub im Süden macht.