Nova Scotia 2022

Kajaktour

Kayaktour

Ich bin ein Landsäugetier ohne Kiemen und Schwimmhäuten zwischen den Fingern. Wasser ist daher kein Medium, auf oder in dem ich mich aufhalten sollte. Dummerweise vergisst Maria das jeden Tag. Als sie vorgestern vorgeschlagen hat, dass wir heute Nachmittag eine halbtägige Kajaktour machen könnten, habe ich ihr daher erklärt, dass dies zu einem der beiden folgenden Szenarien führen wird:

  • Szenario 1: „Das war der schlimmste Tag in meinem Leben, aber wenigstens haben wir ein hübsches Foto“
  • Szenario 2: „Ich werde nie mehr ein Wort mit Dir reden“

Offensichtlich war das Risiko für Maria überschaubar, denn sie hat gebucht.

Landkarte mit eingezeichneter TagesrouteSchon beim Frühstück hatte es heute wieder 28 °C, der Tag sollte also erneut schweißtreibend werden. Auf dem Weg zum Kajaktreffpunkt haben wir neue Erfahrungen mit kanadischen Straßen gemacht. Auf einer dreispurigen Autobahn geht es plötzlich in Serpentinen steil nach oben in die Berge und wenig später darf man auf dieser dreispurigen Autobahn nach links zu einem Aussichtspunkt abbiegen. Später von der Kajaktour in die Cape Breton Highlands konnte es die Straße locker mit einem schönen Alpenpass aufnehmen.

Unterwegs sind wir noch in einem Café eingekehrt. Es gab Burger und Hummer-Sandwich. Das Hummer-Sandwich bestand aus sechs Scheiben Brot und war richtig kräftig belegt – da war locker ein halber Hummer drin.

Wir übernachten die nächsten zwei Tage direkt am Cape Breton Highlands National Park. Hier direkt an den Nationalpark will jeder hin, so dass die Auswahl der Unterkünfte begrenzt war. Letzte Nacht hatten wir wieder ein richtig großes, sehr aufwändig und schön eingerichtetes B&B mit allem Komfort. Unsere Cabin heute ist zwar besonders teuer, versprüht aber eher den Charme eines Motels und am wohlwollendsten könnte man die Einrichtung mit "zweckmäßig" beschreiben. Sogar das Bad ist im einzigen Raum integriert und nur durch eine kleine Trennwand abgetrennt. Immerhin ist die Aussicht von oben über die Bucht erstklassig.

Nach dem Einchecken und etwas Wäsche waschen wollten wir noch zum sog. Skyline Trail. Das ist der Trail, den jeder anstrebt, wenn man den perfekten Sonnenuntergang beobachten will. Dafür waren noch einmal 100 km einfach über Serpentinen durch den Nationalpark zu fahren. Dumm war nur, dass wir uns in der Zeit etwas verschätzt haben und dass am Abend mal wieder Wolken aufgezogen sind. Wir kamen nämlich erst kurz nach Sonnenuntergang am Parkplatz zum Trail an. Gestern hätte das noch nicht so sehr gestört, denn da hatten wir auch eine Stunde nach Sonnenuntergang noch einen glutroten Horizont. Heute war der ganze Aufwand leider umsonst, denn es gab nur das allerletzte Foto aus der Diaschau unten. Wir sind dann nach dem ersten Aussichtsturm auch umgekehrt, denn bei den richtig schönen Spots wären wir erst bei völliger Dunkelheit gewesen.