Patagonien 2025

in knapp 30 Stunden von Santiago zurück nach Hause

Der Check-in für un­se­ren Rück­flug von San­ti­a­go via Bo­go­tá und Frank­furt nach Nürn­berg Hbf war dies­mal „in­teressant“.

Am Donners­tag (20.11.) – 30 Stun­den vor Start des Flu­ges von San­tia­go nach Bo­go­tá – war der Check-in da­für ge­öff­net. Er­staun­li­cher­wei­se wur­de man von der Luft­han­sa-Sei­te auf die (spa­ni­sche) LATAM-Sei­te wei­ter­ge­lei­tet, wo man zu­nächst nur für das er­ste Teil­stück ein­checken konn­te. Der Rest ist erst 24 Stun­den vor­her (vor dem plan­mä­ßi­gen Ab­flug in Bo­go­tá) mög­lich – das wä­re 1:30 Uhr chi­le­ni­scher Zeit.

LATAM hat die Sitz­plätze übri­gens nach ei­ge­nem Al­go­rith­mus – nicht ne­ben­einan­der – ver­ge­ben und beim nach­träg­li­chen Klicken auf den Link zur Sitz­platz­än­de­rung kam jedes Mal eine Fehler­mel­dung – wir saßen die ersten gut sechs Stun­den da­mit schon ein­mal nicht zu­sam­men.

Gegen 3:30 Uhr in der Nacht wachte Maria zufällig auf und weckte mich wie besprochen, damit ich einchecken kann.

Auf der Lufthansa-Seite wurde man auch weiterhin (für den Check-in der Lufthansa-Flüge) auf die LATAM-Seite weitergeleitet und auf der LATAM-Seite hieß es, dass man die Bordkarten bei der Lufthansa bekommt – mit Link zurück zu der Seite, von der wir ursprünglich kamen 🤔.

Selbst Cecilia, un­se­re wun­der­bar hilfs­be­rei­te An­sprech­part­ne­rin bei un­se­rem bo­li­viani­schen Rei­se­ver­an­stal­ter, konn­te hier nicht wei­ter­hel­fen, so dass wir war­ten muss­ten, bis wir in San­tia­go am Flug­ha­fen­schal­ter wa­ren, wo wir letzt­end­lich alle Bord­kar­ten be­ka­men.

Gestern (Freitag, 21.11.) hatten wir den Vor­mit­tag noch et­was Zeit in San­tia­go, die wir nutz­ten, um aus­zu­schla­fen, zu früh­stücken und dann zum Cerro Santa Lucia, ei­nem na­he­ge­le­ge­nen Aus­sichts­berg mit­ten im Zentrum zu spa­zie­ren. San­tia­go ist de­fi­ni­tiv nicht so in­teressant wie Buenos Aires und bei hoch­som­mer­li­chen Tem­pe­ra­tu­ren war das Be­stei­gen des klei­nen Ber­ges ziem­lich schweiß­trei­bend, aber die (leider ziem­lich die­si­ge) Aus­sicht auf die Ber­ge war trotz­dem schön.

Um 13:15 Uhr hat uns dann (mit 15 Mi­nu­ten Ver­spä­tung) ein Shuttle vom Ho­tel zum Flug­hafen von San­tia­go de Chile ab­ge­holt.

Dort haben wir un­se­re letz­ten 12.000 Pe­sos noch ge­gen eine Packung Mar­zi­pan für 11.950 Pe­sos ein­ge­tauscht und als Rück­geld doch tatsächlich 5 „Sou­ve­nir-Mün­zen“ á 10 Pe­sos (ca. 1 Cent) be­kom­men.

Das Mar­zi­pan woll­ten wir auf dem Flug nach Frank­furt ge­mein­sam ge­nie­ßen und wa­ren nach dem ersten Bissen ent­setzt, wie schlecht (das ist gar kein Aus­druck) 120 g Mar­zi­pan für rund 12 € schmecken kann. Wir hätten auf die Zu­ta­ten­liste schau­en sollen: es waren zwei­und­zwan­zig(!!!) Zu­ta­ten auf­ge­führt und Man­deln ka­men nicht an erster Stelle. Man hätte es auch zu­sammen­fassen können „Zucker, Chemie; kann Spu­ren von Man­deln ent­hal­ten“. Nach deutschem Le­bens­mittel­recht ist es je­den­falls kein Mar­zi­pan. Falls je­mand von euch je­man­den kennt, den er oder sie gar nicht leiden kann, wir wären gerne bereit, das „Mar­zi­pan“ ab­zu­ge­ben.

Um 17:05 Uhr (Plan 16:35 Uhr) ging unser rund sechs­stün­di­ger Flug mit LATAM bzw. WAMOS nach Bo­go­tá, wo wir we­gen der Zeit­ver­schie­bung ge­gen 20:45 an­ka­men. Hier wa­ren wir wie­der zu­rück auf der nörd­li­chen Halb­ku­gel.

Um 23:30 ko­lum­biani­scher Zeit soll­te es über Nacht wei­ter mit Luft­han­sa via Frank­furt nach Nürn­berg ge­hen, wobei das letzte Teil­stück zwar eine LH-Flug­num­mer hatte, aber „operated by Deutsche Bahn“ war. Dummer­wei­se hing bei Bo­go­tá eine grö­ße­re Ge­witter­zelle, so dass wir erst mit ein­ein­halb Stun­den Ver­spä­tung dort ge­star­tet sind.

Als Fol­ge ha­ben wir na­tür­lich den Zug nach Nürn­berg nicht er­reicht und muss­ten hier eine Stun­de spä­ter fah­ren.

Auch bei der Ge­päck­aus­ga­be hat uns die Luft­han­sa dies­mal aus­ge­bremst. Bei „Flügen“ bis Nürn­berg Haupt­bahn­hof gab es das Ge­päck bis­her immer am nor­ma­len Ge­päck­band. Dies­mal kam da nichts an und an einem Ge­päck­nach­for­schungs­schal­ter der Luft­han­sa gab es die Aus­sa­ge, dass es das am AirRail-Terminal (am Fern­bahn­hof) gibt. An sich ist das na­tür­lich sehr bequem, aber wenn man gleich dahin geht und es käme doch am nor­ma­len Ge­päck­band an, dann kommt man dahin nicht mehr zu­rück – mal ganz ab­ge­se­hen da­von, dass man durch den ge­sam­ten Flug­ha­fen zu­rück müss­te.

Ins­ge­samt wa­ren wir ab Aus­checken aus dem Ho­tel, war­ten auf un­ser Shuttle, alle Flü­ge, bis zu un­se­rer Woh­nungs­tür knapp 30 Stun­den unvter­wegs. Ent­sprechend mü­de sind wir, aber ich habe am mor­gi­gen Sonn­tag plus den Mon­tag noch frei und Maria hat sich so­gar die kom­plette nächste Wo­che frei ge­nom­men.

Und der Tem­pe­ra­tur­schock hätte nicht grö­ßer sein kön­nen. Auf dem Foto aus San­tia­go seht ihr, dass wir im T-Shirt un­ter­wegs wa­ren und hier in Deutsch­land herrscht rich­ti­ger Win­ter mit a­kt­uell -6 °C – selbst auf un­se­ren näch­tl­ichen Wan­de­run­gen in den Ber­gen Ar­gen­ti­niens und Chiles war es ge­fühlt nicht so kalt.

Aber wisst ihr, auf was ich mich am meisten da­heim freue? Auf wei­ches deut­sches Toiletten­pa­pier und Leb­kuchen. Wobei letz­te­res nur je­mand aus Nürn­berg und Um­ge­bung nach­voll­zie­hen kann, der weiß, dass es viel bessere Leb­ku­chen gibt, als die Massen­wa­re, die man in Su­per­märk­ten be­kom­men kann.