Nachdem wir in den vergangenen drei Tagen rund um El Chaltén mehr als 80 km gewandert sind, war heute ein echter Relax-Tag angesagt: eine ganztägige Gletscher-Bootstour auf dem Lago Argentino.
Wenn ihr euch den Lago Argentino nur flüchtig auf der Landkarte anschaut, werdet ihr möglicherweise fehlgeleitet sein. Wir fuhren nämlich nicht auf dem großen Teil des Sees, sondern in den diversen Verästelungen ganz im Westen.
Dort kommen nämlich all die Gletscher aus den Anden bzw. dem Südlichen Patagonischen Eisfeld herunter.
Die wichtigsten/imposantesten Gletscher, an denen wir vorbeigefahren sind, sind der Spegazzini-, der Upsala- und der Perito-Moreno-Gletscher, an dem wir vor einer knappen Woche schon waren.
Der Upsala-Gletscher (s. Titelfoto) ist der größte Gletscher Südamerikas. Seit einiger Zeit dürfen sich Ausflugsboote dem Gletscher nur noch auf maximal 2 km nähern, nachdem im Tsunami eines Gletscherabbruchs ein Boot beinahe gekentert wäre. Heute konnte unser Boot allerdings nicht einmal so nah an den Gletscher heranfahren, weil es zu viele Eisberge gab. Ihr seht den Upsala-Gletscher also nur aus der Ferne – so passt er trotz seiner Größe wenigstens auf ein Foto 😜.
Am Spegazzini-Gletscher haben wir heute tatsächlich das Kalben des Gletschers selbst beobachten und sogar fotografieren können, allerdings war das nur ein kleiner Abbruch. Auf Foto #14 seht ihr, wie ein Eisblock gerade ins Wasser stürzt und das Wasser spritzt und ganz unten unterhalb der Fotogalerie gibt es ein animiertes GIF davon. (Link zum animierten GIF vom kalbenden Gletscher)
Am Perito-Moreno-Gletscher, an dem wir vor einer knappen Woche erst waren, konnte man mit bloßem Auge erkennen, wie schnell die Gletscher im Moment Eis verlieren.
Am Schluss wurde es am Perito-Moreno-Gletscher noch einigermaßen pathetisch. Das Schiff lag mit abgeschalteten Motoren still vor dem Gletscher im gleißenden Sonnenschein und es wurde eine „gefühlte“ Nationalhymne Argentiniens gespielt.
Und auch wenn es heute einige Wolken gab, so hatten wir mit dem Wetter erneut mehr Glück als man es hier in Patagonien erwarten darf.
