Nova Scotia 2022

der letzte Tag, der Rückflug und unsere Mitbringsel

unsere Mitbringsel – Roots-Bekleidung für Maja, Ahornsirup, Gummibärchen in Elchform, Münzen für Lars und ein Mi’kmaw-Kinderbuch

Am Samstag war erst einmal Rechnen angesagt. Wir hatten mal wieder einen Mietwagenvertrag, bei dem man das Auto mit leerem Tank zurückgeben durfte. Also hat Maria ausgerechnet, wie weit wir (ohne Verfahren und ungeplante Abstecher) noch fahren wollen und das mit der Restreichweite der Tankanzeige verglichen. Beide Zahlen waren identisch! Dumm nur, dass wir heute viel Stadtverkehr haben werden und man da natürlich mehr Sprit verbraucht, als wenn man gleichmäßig mit 70-80 km/h auf Überlandstraßen dahin cruist. Also war klar, dass wir irgendwann unterwegs noch einmal eine kleine Menge nachtanken müssen.

Da das Wetter auch heute (zumindest bis zum Nachmittag) regnerisch sein sollte, stand entspanntes Ausklingen des Urlaubs auf dem Programm, bei dem wir uns noch um ein paar Mitbringsel kümmern wollten. Nach dem Frühstück und dem Auschecken in der Fisherman's Cove sind wir nach Halifax reingefahren. Erster Stopp war an einem Postamt, das uns unterwegs als groß angekündigt worden war, um dort die Eisbärmünze, die sich Lars noch gewünscht hatte, vielleicht doch noch zu bekommen. Es war dann nur eine kleine Agentur in einer Drogerie, die wir vom Beginn unseres Urlaubs schon kannten und die die gesuchte Münze nicht vorrätig hatte. Wir haben dann beschlossen, dass wir nicht weiter auf Suche gehen, zumal wir inzwischen gesehen hatten, dass der Versand der Münze von der Prägeanstalt auf den 8. August verschoben wurde. Immerhin hat Lars für seine Sammlung zwei schöne Jahressätze bekommen und die enthalten ja mit den 2-Dollar-Stücken auch Eisbärmünzen

Also sind wir weiter direkt in die Innenstadt gefahren, so dass wir die nächsten Ziele zu Fuß erreichen konnten: Der Farmer's Market und noch ein Supermarkt, von dem wir wussten, dass es eine bestimmte Sorte Ahornsirup gibt, den wir als Mitbringsel haben wollten.

Bisher war es so halbwegs trocken, doch nun begann es stärker zu regnen, so dass wir beschlossen haben, ins Museum zu gehen: ins Maritime Museum of the Atlantic. Besonders die beiden Ausstellungen über die Mi’kmaw (die First Nations der Region) sowie über die Titanic haben wir uns näher angeschaut.

Irgendwann wurde unser Hunger so groß, so dass wir ein erstes Stück raus aus Halifax Richtung Norden gefahren sind, um in einem Café Essen zu gehen. (Das Café kannten wir schon vom Beginn des Urlaubs, da hatten wir jedoch nicht dort gegessen.) Wir haben einen Burger, Fish & Chips sowie eine große Pizza bestellt. (Die Hälfte der Pizza haben wir dann mitgenommen, damit wir später am Flughafen nicht hungern müssen.)

Einen Nachtrag zu kanadischem Eis haben wir auch noch. Es ist uns tatsächlich nicht ansatzweise gelungen, alle Eissorten zu probieren, bei denen wir anhand des Namens nicht erahnen konnten, was für eine Geschmacksrichtung sich dahinter verbirgt. Auf einer Tafel an einem Eis-Shop haben wir am letzten Tag gelesen, dass es mindestens noch Campfire S'mores, Gold Mine, Hoof Prints, Havenly Hash, Mousse on the Loose, Privateer's Bounty, Shark Bite und Udderly Divine gibt. Wir müssen also unbedingt noch einmal herkommen.

Ganz in der Nähe des Cafés gab es eine Shopping Mall, in der es auch ein Roots-Outlet gibt. Am Tag vorher hatte uns eine Freundin gefragt, ob wir dort für ihre neugeborene Tochter etwas besorgen können. Das haben wir selbstverständlich gerne gemacht, damit die beiden im Partnerlook auftreten können. (Wir haben da dann noch ein bisschen mehr eingekauft als nur einen Baby-Body mit Biber-Aufdruck.)

Inzwischen hatte der Regen aufgehört und es war blauer Himmel zu sehen. Und wir hatten auch noch eine Wanderung offen, die wir in der Mitte des Urlaubs nicht geschafft hatten. Wir haben uns dann trotzdem dagegen entschieden, weil der Wanderweg von eineinhalb Tagen Regen natürlich noch völlig durchnässt gewesen wäre und wir danach die nassen Schuhe und Hosen irgendwie in die Rucksäcke für den Rückflug hätten verstauen müssen. Stattdessen haben wir entschieden, dass wir sehr frühzeitig zum Flughafen fahren, das Auto abgeben und dann dort einfach entspannt warten.

Unterwegs hat sich unsere Einschätzung zur Tankreichweite als richtig erwiesen – wir wären tatsächlich wenige Kilometer vor dem Flughafen liegen geblieben. Es wäre allerdings nicht nötig gewesen, noch drei Liter zu tanken, ein bis zwei Liter hätten auch gereicht.

Planmäßig hätte um 21:05 Uhr das Boarding beginnen sollen und um 22:05 sollte der Flug Richtung Frankfurt starten. Da der Flieger aus Frankfurt allerdings erst kurz vor 21 Uhr in Halifax gelandet ist, hatten wir beim Abflug knapp eine Stunde Verspätung. Unterwegs haben wir einmal mehr erleben dürfen, dass derzeit weltweit alle möglichen Lieferengpässe bestehen. Kurz nach dem Start gab es nämlich u. a. die Durchsage "wir haben nicht genügend Becher an Bord" und dass man seine Becher daher für das nächste Getränk aufheben solle. Das Essen (weichgekochte Nudeln mit scharfer Tomatensoße) war exakt das gleiche, was es auch auf dem Hinflug gab. Es war offensichtlich schon in Frankfurt eingeladen worden. Zehn Stunden zusätzlich in der Welt umher fliegen ist für die Fluglinie mit dem Kondor im Logo wohl billiger als in Kanada frisches Essen zu laden. Auch das "Entertainment-Paket" (genau zwei! Filme) war noch genau das gleiche wie auf dem Hinflug vor dreieinhalb Wochen. Der Flug über Nacht als solcher war absolut ruhig. Gelandet sind wir nur wenig verspätet gegen 10 Uhr, wobei der Bustransfer zum Terminal und das Warten auf unser Gepäck ziemlich lange dauerten. Trotzdem haben wir den Zug um 11:36 Uhr erreicht, waren dann um 14:20 Uhr in Nürnberg und um 15 Uhr wieder in Fürth in unserer Wohnung – müde, aber glücklich und zufrieden über einen schönen Urlaub.

Ganz unten könnt ihr euch noch unsere gesamte Reiseroute der letzten dreieinhalb Wochen anschauen. Wenn ihr sie mit unserer Planroute aus dem allerersten Blogeintrag vergleicht, dann seht ihr, dass wir im Detail zwar schon an einigen Stellen ein Stück abgewichen sind, dass wir uns diesmal im Großen und Ganzen aber an unsere geplante Tour gehalten haben.