Senja 2025

wir haben einen zusätzlichen Urlaubstag gewonnen

unser Flieger nach Frankfurt beim Einsteigen in Tromsø mit halb schneebedeckten Fenstern

Aber nicht – wie man hätte erwarten können – durch die interessanten Schneestürme über Tromsø am Abflugtag, sondern schlicht und einfach durch ein technisches Problem bei einem Flugzeug. Dabei gab es in den letzten Tagen immer wieder Zeiträume mit reihenweise witterungsbedingten Flugannullierungen.

Eigentlich hätte der gestrige Tag ziemlich langweilig verlaufen sollen – und eigentlich war es die meiste Zeit sogar noch langweiliger.

Begonnen hat der Tag jedoch zunächst nachts um halb eins im Hotel mit einem Feueralarm. Wir waren schon angezogen im Treppenhaus, als er sich als Fehlalarm herausgestellt hat, aber wir waren natürlich erst einmal aufgeschreckt und wach. (Es war übrigens schon der dritte Feueralarm in einem Hotel in unserem Leben, bei einem davon musste tatsächlich die Feuerwehr anrücken.)

Für 15:50 Uhr war das Boarding unseres Fluges nach Frankfurt geplant. Mit dem ganzen Overhead für Gepäckaufgabe und Security sollten wir also gegen 14 Uhr am Flughafen Tromsø sein. Da wir aber spätesten bis 12 Uhr aus dem Hotel auschecken mussten und gestern sowieso nichts mehr an Aktivitäten möglich war – speziell bei dem herrschenden Wetter – waren wir schon gegen 13 Uhr am Flughafen und wollten dann einfach nur warten.

Kurz nach unserer Ankunft kam die erste Info, dass unser Flug Verspätung haben wird. Also haben wir auf flightradar24 gecheckt, was mit dem Flieger von Frankfurt nach Tromsø los ist, der uns am späten Nachmittag zurück nach Deutschland bringen sollte.

Zunächst stand der Flieger lange Zeit einfach nur am Frankfurter Flughafen rum. Irgendwann, ziemlich genau zweieinhalb Stunden nach dem planmäßigen Abflug startete dann ein anderes Flugzeug unter der gleichen Flugnummer Richtung Tromsø und kam entsprechend knapp zwei Stunden verspätet an. Der Abflug unseres eigenen Fluges wurde als Folge dieser Verspätung im Laufe der Zeit immer weiter nach hinten verschoben.

Während der Wartezeit konnten wir in schöner Regelmäßigkeit drei riesige Schneeräumfahrzeuge beobachten, wie sie die Start- und Landebahn immer wieder freigeräumt haben. Ansonsten war das gesamte Flughafengelände weiß, aber das stört Flugzeuge offensichtlich nicht.

Andere Wartende haben uns erzählt, dass es lt. norwegischen Nachrichtensendungen in der letzten Woche selbst für nordnorwegische Verhältnisse außergewöhnlich viel Schnee gab. Wir waren danach wieder einmal der festen Überzeugung, dass unser frühzeitiger Umzug von Senja zurück nach Tromsø genau die richtige Entscheidung war.

Recht bald war klar (oder am Anfang zumindest sehr wahrscheinlich), dass wir unseren Anschlussflug von Frankfurt nach Nürnberg nicht erreichen werden und auch der letzte ICE nach Hause (22:02 Uhr) war irgendwann utopisch. Noch auf der Startbahn in Tromsø kam dann auch die erste E-Mail der Lufthansa mit einem Hotel-Voucher für die Nacht und der Ankündigung, dass wir in Kürze Bordkarten für unseren Ersatzflug am Folgetag bekommen werden.

Vor dem Abflug hat uns der Pilot über die Ursache für die Verspätung aufgeklärt: Der Flieger von Frankfurt nach Tromsø war bereits komplett startbereit, als ein technisches Problem festgestellt wurde und alle Passagiere und deren Gepäck wieder raus mussten und ein Ersatzflugzeug bereitgestellt wurde. Das dauert natürlich.

Direkt nach der Landung in Frankfurt, als wir wieder Internetempfang hatten, waren die neuen Bordkarten da – für den ersten Flug heute früh mit Boarding um fünf Uhr irgendwann. Das wäre eine unmenschlich kurze Nacht geworden, wenn wir kurz vor Mitternacht ins Bett kommen, spätestens gegen halb fünf am Flughafen sein müssen und zu dem müssten wir ja auch erst hinkommen.

Also sind wir zum Lufthansa-Service, haben den Rückflug umbuchen lassen, so dass wir erst bis acht Uhr an der Security sein mussten – eingecheckt waren wir ja schon und unser Gepäck hatte die Lufthansa eh.

Wir haben uns noch erklären lassen, wo denn der Shuttlebus zu unserem Hotel abfährt und haben den letzten um 22:45 Uhr erwischt. Im Hotel gab es noch ein schnelles Abendessen und dann ab ins Bett.

Dringende Empfehlung, die man immer wieder liest oder hört, an alle: Man sollte stets das Wichtigste bis zum nächsten Tag (Zahnbürste und -creme, Schlafanzug und frische Unterwäsche) im Handgepäck bei sich haben, denn in so einem Fall bekommt man sein aufgegebenes Gepäck natürlich nicht und oft genug schafft es dieses auch nicht in den gleichen Flieger, in dem man selbst sitzt und kommt erst am nächsten Tag nach.

Der Flug heute früh nach Nürnberg war dann völlig entspannt in einem kleinen Bombardier Canadair Regional Jet (wobei es die größte Variante dieses Typs war). Planmäßige Ankunftszeit war 10:10 Uhr, gelandet sind wir ein paar Minuten früher und nachdem wir unser Gepäck in den Händen bzw. am Rücken hatten und in die U-Bahn gestiegen sind, waren wir um Punkt 11 Uhr zu Hause. Dort haben wir uns an unsere Rechner gesetzt und waren wieder im Arbeitsmodus. (Maria ist sogar die paar hundert Meter ins Büro gegangen, um dort mit Kolleginnen und Kollegen persönlich zusammenarbeiten zu können.)

In Nürnberg waren übrigens 17 °C für heute angekündigt – bei strahlendem Sonnenschein. Das war ziemlich schweißtreibend und zwischen zwanzig und dreißig Grad mehr als in den letzten zwei Wochen.

In den nächsten Tagen müssen wir nun noch den Fluggastrechteantrag ausfüllen.