Senja 2025

Rural Life on the Rough Coastline of Senja

Foto aus dem Auto auf die weiße Straße bei Schneefall

Das ist tatsächlich der Name der Unterkunft, die wir für die nächsten vier Nächte geplant hatten.

Vor ein paar Tagen kam eine Info von unserem Vermieter, in der er die Lage als „kind of remote“ beschrieb, und weiter: „There can be challenging snow and driving conditions these days“. Wir waren also gespannt, was uns erwarten würde.

Wie wir ja schon geschrieben haben, ist für die nächste Woche durchgehend Schneefall angekündigt. Und so war es heute früh dann auch. Eine Viertelstunde bevor wir losfahren wollten, begann ich damit, das Auto vom Schnee zu befreien. Das hätte ich mir sparen können. Nachdem ich einmal um das Auto rum war, war die erste Seite wieder genauso voll mit Schnee wie zuvor.

Schon die Fahrt von unserer Ferienwohnung nach unten auf der Insel war so herausfordernd, dass Maria im Dorfladen fragte, ob wir im Moment überhaupt fahren sollten. Sie bekam immerhin den Hinweis, dass wir bei der Ausfahrt aus dem ersten Tunnel aufpassen sollten, denn da sieht man bei Schneefall nicht, wohin die Straße geht.

Unterwegs war es dann durchaus immer wieder eine Herausforderung, überhaupt die Straße zu erkennen. Es sind zwar alle paar Meter rechts und links Stangen aufgestellt, aber immer wieder hat man nur gerade das nächste Stangenpaar gesehen und es war auch nicht immer sofort klar, wo der Weg durch die Stangen ist. Und da waren wir noch nicht in der „abgelegenen“ Gegend unseres heutigen Ziels, sondern auf einer Straße, auf der der letzte Schneepflug nicht lange vor uns dagewesen sein kann.

Aufgrund der Wettervorhersage war klar, dass wir an unserem heutigen Ziel in den nächsten Tagen eh nicht wirklich etwas unternehmen können und das Risiko, dort oder sogar schon auf dem Weg dorthin stecken zu bleiben, war uns irgendwann schlicht zu groß.

So haben wir uns unterwegs dazu entschieden, umzuplanen und Richtung „Zivilisation“ zu fahren. Die erste Idee war, heute erst einmal bis nach Finnsnes (das liegt gleich auf der anderen Seite der Brücke von Senja zum Festland) zu kommen, um nicht die gesamte Strecke nach Tromsø in einem durchfahren zu müssen. Letztendlich waren wir aber der Meinung, dass in Tromsø mehr los ist, um die nächsten Tage sinnvoll zu nutzen.

Runter von Senja gab es dann irgendwann eine Straße, auf der der Schnee weitestgehend weggefräst war. Das wirkte aber nur auf den ersten Blick positiv, denn die Fahrbahn war natürlich immer noch mit blankem Eis bedeckt – meistens waren die Reifenspuren frei, doch die Assistenzsysteme des Autos mussten mehr oder weniger ständig aktiv sein und warnen.

Ausgerechnet kurz vor Tromsø wurde der Schneefall und der Schnee auf den Straßen wieder stärker. Und als wir gerade mitten in Tromsø waren, ging ein Schneesturm los, so dass wir zweimal „nach Gefühl“ am vermuteten Straßenrand anhalten mussten – man konnte einfach gar nichts mehr sehen. Spätestens hier war klar, dass wir die richtige Entscheidung getroffen hatten, denn bei solchen Bedingungen wollten wir nicht irgendwo in der Wildnis stehen.

Zwischendrin musste Maria auch mal aus dem Auto raus, denn die Scheibenwischer vereisten dermaßen, dass sie praktisch nutzlos wurden.

Wir haben dann möglichst schnell in unserem unterwegs gebuchten Appartement eingecheckt, haben das Auto vollgetankt und am Mietwagenparkplatz abgestellt. Ab morgen werden wir es uns dann in Tromsø gemütlich machen – wie, das wissen wir noch nicht, aber es wird uns sicherlich etwas einfallen.

S 0313 Fahrt Senja Tromsoe Titelfoto 2