Polarlichter über den Teufelszähnen – das war unser Traum in diesem Urlaub – bis kurz vor Schluss haben wir nicht mehr daran geglaubt
Die heutige Nacht bot noch einmal sehr gute Polarlichtbedingungen und ab morgen soll es mindestens eine Woche lang jeden Tag kräftig schneien.
Und so haben wir uns überlegt, dass wir am Nachmittag und abends erneut zu den Teufelszähnen fahren. Eigentlich sind diese von unserem Quartier, das wir in den folgenden vier Nächten beziehen werden, viel näher, aber nachdem das die einzige Chance auf Polarlichter über den Teufelszähnen war, wollten wir uns diese – trotz der langen Fahrstrecke – nicht entgehen lassen.
Am Nachmittag sind wir schon losgefahren und sind in Senjahopen noch in ein nettes Café, in dem wir vor drei Jahren schon einmal waren, zum Essen gegangen – wir hatten Rentiereintopf und Kabeljauzungen. Und danach ging es noch bei Dämmerung zu den Teufelszähnen.
Von unserem Standort Tungeneset sind die Teufelszähne exakt im Norden, also die besten Voraussetzungen für Polarlichter darüber. Der Kp-Index war mit 5 sehr ordentlich und der Himmel war sowieso klar.
Gegen 19:30 Uhr war es endlich dunkel genug, dass man die ersten Polarlichter erahnen konnte. Und tatsächlich zeigte sich über den Teufelszähnen ein ganz schwaches (Foto #5). Danach wurden die Lichter stärker und es waren immer mehr, doch sie kamen aus allen Himmelsrichtungen außer Norden – die Teufelszähne waren die gesamte Zeit polarlichtfrei.
Insgesamt waren die Lichter zwar ok, aber weit davon entfernt, wie wir sie in der Nacht davor bewundern konnten. Aber plötzlich – als wir schon dabei waren, aufzugeben und wieder zurück fahren wollten – explodierten sie förmlich. Das war eine ganz andere Dimension, auch viel intensiver und schneller tanzend als vor drei Jahren im Red Fjordhouse oder die letzte Nacht über Husøy.
So eindrucksvoll das Schauspiel auch war, die Polarlichter waren überall, nur nicht im Norden über den Teufelszähnen. Aber als auch hier unsere Hoffnung allmählich schwand, gab es einzelne Lichter, die sich im sehr hohen Bogen langsam aber stetig bis ganz nach Norden ausbreiteten.
Und so hatten wir letztendlich – auf den letzten drei Fotos und natürlich auf dem Titelfoto – doch noch unsere Polarlichter über den Teufelszähnen, die wir uns so gewünscht hatten.
Als das Schauspiel irgendwann zu Ende war, war klar, dass sich die mehreren Stunden Ausharren im Freien bei knackigen zweistelligen Minusgraden sehr wohl gelohnt haben. Immerhin war der Abend heute nicht so lang wie gestern – bereits gegen Viertel nach neun waren die Aktivitäten am Absterben, so dass wir noch sehr lange vor Mitternacht wieder zurück in unserer Ferienwohnung waren.
Maria hat übrigens auch heute wieder ein bisschen nebenher gefilmt – allerdings nicht vom Schluss mit den Polarlichtern über den Teufelszähnen, denn sonst hätte es das Titelfoto, wie ich genau diese Szene fotografiere, nicht gegeben.