Neusiedler See 2024

schmerzhafter Iron Curtain Trail

Schloss Halbturn

Gestern hatten wir uns überlegt, heute mit einer Kombination aus Zug und Rad nach Bratislava zu fahren. Wir lagen schon im Bett, als wir überschlagen haben, dass die Zeit in Bratislava etwas knapp bemessen sein wird, da wir bis spätestens 18 Uhr die Räder in Podersdorf zurückgeben mussten, schließlich ist heute unser letzter vollständiger Tag hier im Burgenland. Also haben wir uns überlegt, stattdessen nach Süden an den Zicksee zu fahren – der stand auch noch auf unserer To-Do-Liste.

Heute früh hatte Maria dann überlegt, dass wir mit der Bahn zumindest an die Grenze zur Slowakei fahren könnten und von dort mit dem Rad zurück. Da die Radroute zurück sehr viel direkter verläuft als die Bahnlinie hinwärts, wäre sich das zeitlich gut ausgegangen. Als wir in Frauenkirchen am Bahnhof die Fahrradkarten kaufen wollten, sagte uns jedoch die App, dass der Zug nach Bratislava keine Räder befördert.

Also haben wir noch einmal den Plan geändert und wollten den Iron Curtain Trail entlang der Österreichisch-Ungarischen Grenze Richtung Süden radeln. Der Eiserne Vorhang verlief ja nicht nur mitten durch Deutschland, sondern durch das gesamte Europa von Nordnorwegen und Finnland bis ans Schwarze Meer. Später wollten wir dann zum Zicksee abbiegen, bevor es Richtung Norden zurück nach Frauenkirchen zu unserer Ferienwohnung gehen sollte.

Los ging es erst einmal Richtung Nordosten nach Halbturn mit seinem Barockschloss, das wir uns kurz angeschaut haben.

Auf dem Iron Curtain Trail gab es dann ein plötzliches und schmerzhaftes Ende unserer heutigen Radtour. In einer Kurve mit viel Schotter rutsche Maria mit dem Fahrrad weg und verletzte sich an Schulter, Brustkorb, Armen, Händen und Beinen ziemlich schmerzhaft. Schock, Schmerz, Anstrengung und Hitze sorgten dafür, dass wir sie erst einmal unter einem Baum am Wegesrand legten, wo sie sich ein bisschen erholen sollte, die akuten Schmerzen abklingen und ihr Kreislauf hoffentlich wieder in Schwung kommen konnte.

Glücklicherweise kam unmittelbar nach dem Sturz eine lokale Winzerfamilie mit dem Auto vorbei, die uns bei der Erstversorgung mit Verbandszeug half und eine halbe Stunde später auf dem Weg von ihrem Feld sowieso wieder an uns vorbei kommen wollten. Nachdem es Maria nach der halben Stunde leider noch nicht wieder gut ging, haben wir das Angebot gerne angenommen und uns nach Frauenkirchen in die Ambulanz fahren lassen.

Dort wurde Maria untersucht und geröntgt und zum Glück war nichts gebrochen. Die Prellungen können aber schon ein paar Wochen ordentlich weh tun.

Später am Nachmittag ging es ihr dann schon wieder so viel besser, dass sie ihr Fahrrad selbst die 12 km nach Podersdorf zur Rückgabe fahren konnte.

Ach ja: Am Zicksee waren wir natürlich nicht mehr. Dafür gab es sowohl in Podersdorf als auch in Frauenkirchen ein Eis.