Malta 2020

kein Gozo mehr

Gozo mit Fähre

Seit zwei Tagen ist das öffentliche Leben hier auf Malta sichtbar eingeschränkt. In die vormals oft völlig überfüllten Busse wird man nun nur noch reingelassen, solange es noch Sitzplätze gibt. Trotzdem bekommt man nun leichter einen Sitzplatz als noch vor ein paar Tagen einen Stehplatz. Und viele Restaurants haben geschlossen, bieten nur noch Takeaway an oder haben zumindest die Anzahl der Tische drastisch reduziert.

Eine weitere Veränderung mussten wir heute früh erfahren. In unserer jugendlichen Naivität wollten wir mal wieder auf die Nachbarinsel Gozo. Lt. Internetseite gibt es keine Einschränkungen im Fährbetrieb. Der Bus zur Fähre, der bisher stets ziemlich voll war, war heute nur spärlich besetzt. Und wir waren die einzigen Fahrgäste, die bis zur Endhaltestelle im Bus blieben. Am Fähr-Terminal waren dann – anders als bisher – gleich zwei Polizisten und zwei Angestellte der Fährgesellschaft. Und wir durften nicht einfach durchgehen, sondern wurden aufgehalten und befragt. Auf unsere Antwort, dass wir aus Deutschland seien, reagierten diese sichtbar erschrocken – Deutschland ist schließlich eines der Länder, zu denen die Grenzen dichtgemacht wurden. Erst als wir sagten, dass wir bereits seit Ende Februar im Land sind, waren sie etwas beruhigter. (Wir hätten sonst gegen die Quarantäneauflagen verstoßen und mit je 3.000 EUR Strafe rechnen müssen.)

Nach Rücksprache mit einer weiteren Kraft wurde dann aber entschieden, dass wir trotzdem nicht nach Gozo reisen dürfen, solange wir kein ärztliches Attest vorlegen, dass wir Coronavirus-frei sind. Man wollte uns sogar erklären, wo die nächste Poliklinik ist.

Naja, wir haben uns dann eben entschieden, auf Malta statt auf Gozo Baden und Wandern zu gehen – direkt von der Fähre ganz im Nordwesten Maltas, vorbei an der Mellieħa-Bay nach Mellieħa mit seiner schönen Kirche.

Als wir am Nachmittag zurück im Hotel waren und noch einmal mit der Botschaft telefonierten, haben wir erfahren, dass wir frühestens am Mittwoch mit einem Rückflug rechnen dürfen. Sie haben die Anzahl der deutschen Urlauber auf Malta unterschätzt und wir gehören nicht zu einer Gruppe mit hoher Priorität: Kranke und Familien mit Kindern.

Inzwischen merken wir, dass die Ungewissheit und die Einschränkungen nerven und die Urlaubsqualität darunter leidet. Wir haben sogar selbst nach möglichen Rückflügen gesucht. Da findet man sogar einen – über Tunis und Rom. Den haben wir dann schnell verworfen.