Malta 2020

Wow, wir bekommen doch noch mehr Geld zurück

Auch wenn unser Urlaub in den letzten acht Urlaubstagen (seit der Stornierung unseres planmäßigen Rückfluges) ziemlich spannend war und wir mindestens die ersten beiden der vier Zusatztage als Bonus genießen konnten, so wollten wir doch unsere Zusatzkosten erstattet bekommen – wenn wir schon ausnahmsweise mal formal eine Pauschalreise gebucht hatten.

Diese waren

  • vier zusätzliche Übernachtungen,
  • der (dann kurzfristig nicht in Anspruch genommene) Rückflug nach Wien,
  • der Verpflegungsmehraufwand
  • sowie die Fahrtkosten zum Flughafen, schließlich hatten wir den Transfer per Shuttlebus schon mit der Buchung bezahlt.

Also haben wir, kurz nachdem wir zurück daheim waren, bei Expedia diese Ansprüche angemeldet.

Und dann ging es los:

  • Expedia schrieb uns (nach mehrfachem hin und her), dass sie unseren Anspruch auf Erstattung der Zusatzübernachtungen prüfen, dass wir uns wegen der anderen Ansprüche aber an die Lufthansa wenden sollen.
  • Das entsprach zwar nicht unseren Vorstellungen der Rechtslage bei einer Pauschalreise, aber da eine E-Mail ja nichts kostet, haben wir also auch an die Lufthansa unsere Ansprüche gestellt.
  • Und dann passierte erstaunlich schnell Erstaunliches: Die Lufthansa erstattete uns am 8. Mai 2020 die Kosten für die vier Zusatzübernachtungen plus den Verpflegungsmehraufwand.
  • Für die Kosten für den Rückflug fühlten sie sich aber nicht zuständig. Dafür sei Austrian Airlines zuständig, weil der Hinflug von Austrian Airlines durchgeführt wurde. Nachdem aber Austrian Airlines eine 100-prozentige Lufthansa-Tochter ist, wollten sie den Fall intern weiterleiten.
  • Und dann passierte ein halbes Jahr lang nichts.
  • Also haben wir wieder bei Lufthansa nachgehakt, wie es denn mit der Antwort von Austrian Airlines aussieht und nach einiger Zeit die Antwort bekommen, dass wir uns an Expedia wenden müssten, da das Ticket über diese gebucht wurde.
  • Ahnt ihr schon, was jetzt kam? Genau! Expedia war weiterhin der Meinung, dass wir uns an die Lufthansa wenden sollen. Die Lufthansa verwies uns weiter an Austrian Airlines und Austrian Airlines an Expedia – was nach unserem Verständnis hier der richtige Ansprechpartner gewesen wäre.
  • Das Spiel drehte ein paar Runden – mit langen Pausen dazwischen – bis Anfang März 2022, fast zwei Jahre nach unserem Urlaub die Lufthansa endlich mal nicht an Austrian Airlines verwies, sondern uns schrieb, dass weder sie noch Austrian Airlines uns die restlichen Kosten erstatten können, da die Buchung über Expedia erfolgte.
  • Damit also zurück zu Expedia und nun passierte erneut Erstaunliches: Expedia schrieb uns am 25.4.2022, dass sie uns für die entstandenen Extrakosten für Verpflegung (von der LH schon vor zwei Jahren erstattet) und Shuttle-Service (das waren 6 EUR) einen 200-Euro-Gutschein in unserem Kundenkonto hinterlegt haben und dass sie die Forderung zu den Hotel- und Rückflugkosten an eine andere Abteilung weitergeleitet haben.
  • Wenige Stunden später kam eine zweite E-Mail. Diesmal wollte Expedia wissen, auf welcher Telefonnummer sie uns erreichen können. Sie benötigen von uns eine gültige Kreditkarte – die alte ist (nach zwei Jahren) abgelaufen.
  • Am Tag darauf (26.4.2022) kam dann der angekündigte Anruf aus den USA und noch am gleichen Tag war die Erstattung sowohl für den Rückflug als auch für die vier zusätzlichen Tage im Hotel (324 EUR, die uns die Lufthansa ebenfalls schon vor zwei Jahren erstattet hatte) auf unserem Kreditkartenkonto.

Fazit: Am Ende hat es sich tatsächlich gelohnt, hartnäckig zu bleiben. In Summe haben wir sogar rund 520 EUR mehr bekommen als wir ursprünglich wollten. Man sollte meinen, dass es für Expedia viel günstiger gewesen wäre, wenn sie uns die Kosten gleich erstattet hätten.

Für uns war das am Ende jedenfalls der zweitbilligste Urlaub (gemessen in Euro pro Person und Woche), den wir gemacht haben, seit wir 2007 begonnen haben, regelmäßig ein Urlaubs-Haushaltsbuch zu führen. Lediglich unser Radurlaub am Bodensee 2015 mit Selbstverpflegung in einer kleinen einfachen Ferienwohnung war noch ein bisschen günstiger. Und wenn wir den 200-Euro-Gutschein auch noch berücksichtigen würden, den wir natürlich erst im nächsten Urlaub einsetzen können, dann läge Malta sogar niedriger als der Bodensee.