SalzAlpenSteig 2022

SalzAlpenSteig: Königssee – Hallstätter See

Thomas und Maria beim Bergwanderin, im Hintergrund das Tennengebirge

Nach dem Schluchtensteig im Schwarzwald im letzten Jahr ging es für unsere diesjährige Fernwanderung wieder in die Alpen. Heuer stand aber keine Überquerung von Norden nach Süden auf dem Programm wie vor zwei Jahren, sondern wir sind quer von Westen nach Osten den SalzAlpenSteig entlang gewandert, vom Königssee zum Hallstätter See.

Der komplette SalzAlpenSteig umfasst 18 Etappen und startet am Chiemsee. Da aber unser Urlaub begrenzt ist, haben wir uns für die letzten neun Etappen ab dem Königssee entschieden. In der Mitte hatten wir einen Ruhetag eingeplant, der äußerst nützlich war, weil wir dadurch einen Regentag überbrücken konnten, der ansonsten die Aussicht auf der Königsetappe ziemlich ruiniert hätte. Und am Ende haben wir noch zwei Tage mit Freunden aus Österreich am Wolfgangsee verbracht.

Die gesamte Tour sollte über 130 km und knapp 4.900 Höhenmeter gehen, insbesondere was die Höhenmeter angeht, war es also deutlich moderater als die Alpenüberquerung nach Lienz. Ein Notebook hatten wir aus Gewichtsgründen natürlich trotzdem nicht dabei, so dass es keinen täglichen Blog gab, sondern Ihr hier unseren gesamten Tourbericht (und ganz unten die gesammelten Fotos) en bloc zusammengefasst bekommt.

zu den Fotos ganz nach unten scrollen oder hier klicken

 

 

Tourbericht:

 

Tag 0, Dienstag, 6.9.2022 (Anreisetag)

Heute um kurz vor halb 10 Uhr ging unser ICE von Nürnberg nach München und von dort ging es weiter über Freilassing nach Berchtesgaden, wo wir kurz vor halb 2 angekommen sind. Nach dem Einchecken im Hotel, haben wir den nächsten Bus zum Königssee genommen, wo inzwischen Julia, Maja und Samir angekommen waren und wir gemeinsam mit dem Schiff nach St. Bartholomä gefahren sind.

Unsere ursprüngliche Idee war, dass wir heute bereits den Teil vom Königssee nach Berchtesgaden wandern, um morgen früh diesen Teil der Strecke zu sparen, aber mit Maja war es einfach bequemer, das sonnige Spätsommerwetter gemütlich am See zu genießen.

Zum Abendessen gab es übrigens geräucherte Forelle und Saibling, welche wir von St. Bartholomä mitgenommen und auf dem Hotelbalkon in Berchtesgaden verspeist haben.

Route: Fürth – Nürnberg – München – Freilassing – Berchtesgaden – St. Bartholomä


Tour-Tag 1, Mittwoch, 7.9.2022 (Königssee – Oberau)

Wir haben uns den Abschnitt des SalzAlpenSteigs vom Königssee zum Hallstätter See ausgesucht und so wollten wir natürlich auch am Königssee starten. Da wir gestern auf den ersten Teil nach Berchtesgaden verzichtet hatten, war die heutige Tour zunächst ein ganzes Stück länger als ursprünglich geplant, weil wir erst mit dem Bus zum Königssee fahren und dann eine Stunde zurück nach Berchtesgaden wandern mussten. Andererseits ist die erste Etappe nach Oberau derzeit sowieso kürzer als früher, da der Stollenweg wegen Hochwasserschäden nicht begehbar ist und wir daher die Umleitung im Tal nehmen mussten.

Unterwegs hatten wir immer wieder einen schönen Blick auf Watzmann, Hochkalter und Untersberg.

Direkt über dem Salzbergwerk von Berchtesgaden durften wir zum ersten (und nicht zum letzten) Mal feststellen, dass der SalzAlpenSteig im Detail nicht so gut ausgeschildert ist, wie letztes Jahr der Schluchtensteig. Die Umleitungsschilder fehlten nämlich gerade am Beginn der Umleitung, doch da wir ja mit Navi ausgestattet sind, war es letztendlich für uns kein Problem. Insgesamt waren wir (inkl. kurzer Einkehr am Salzbergwerk) gut fünfeinviertel Stunden unterwegs, bis wir in Oberau angekommen sind und dort in unserer Pension die Aussicht genießen konnten. Zum Abendessen gab es Schinkennudeln für Thomas und Heidelbeerpfannkuchen für Maria.

Route: Königssee – Berchtesgaden – Oberau
bergauf: 430 m, runter: 270 m
Strecke: 15,1 km
Dauer: 5:15 h (inkl. Pausen)


Tour-Tag 2, Donnerstag, 8.9.2022 (Oberau – Golling)

So schön das Wetter gestern und vorgestern war, so schlecht war es für heute vorhergesagt. Etwas Sorgen hat uns gestern Abend gemacht, dass sogar Gewitter angekündigt waren und diese wollen wir beim Wandern in den Bergen natürlich gar nicht haben. So haben wir überlegt, dass wir im Notfall vormittags (da sollte es noch trocken sein) nur nach Bad Dürrnberg wandern und von dort den Bus nehmen müssen, um uns nicht in Gefahr zu bringen. Heute Morgen waren wir uns (und die Wirtin unserer Pension) allerdings ziemlich sicher, dass es keine Gewitter geben wird.

Also sind wir ganz normal aufgebrochen. Übermäßig lange hat es nicht gedauert, bis es zu regnen begann. Die Aussicht war also eingeschränkt, doch dafür gab es schöne Nebelstimmungen und die Feuchtigkeit, gepaart mit den relativ niedrigen Temperaturen führte dazu, dass wir insgesamt elf(!) Feuersalamander gesehen haben, von denen uns einer wortwörtlich über die Füße gelaufen ist.

Zwischendrin war plötzlich der Weg gesperrt und wir mussten Absperrungen überklettern und ein Stück ausgesetzten Pfad passieren, aber umkehren wäre keine Alternative gewesen. Auf der Truckentannalm wären wie liebend gern eingekehrt und hätten uns etwas aufgewärmt, doch wegen des schlechten Wetters war diese heute geschlossen. (Wahrscheinlich wären wir die einzigen Gäste den ganzen Tag über gewesen, die ihnen zwei Johannisbeerschorle abgekauft hätten.) Also ging es direkt weiter zum Schleierfall. Der Zustieg ist so steil, dass es in der Wegbeschreibung heißt, dass Schwindelfreiheit erforderlich ist. Auf dem nassen matschigen Boden musste man tatsächlich etwas aufpassen, für uns war der Weg aber problemlos machbar. Am Wasserfall angekommen waren wir längst so nass, dass wir uns auch direkt unter den Fall hätten stellen können, doch während es am Wasserfall noch in Strömen regnete, wurde es danach deutlich besser und der Regen hörte irgendwann ganz auf.

In Golling haben wir als erstes mal all unsere Sachen zwischen Handtüchern so gut es nur ging ausgewrungen und dann zum Trocknen aufgehängt, bevor wir uns ein bisschen die Stadt angeschaut haben – inzwischen wieder bei blauem Himmel und Sonnenschein.

Zum Abendessen gab es im richtig guten Hotelrestaurant Burger und Entenbrust sowie als Dessert Schokoladenmousse und "falsche Zitrone".

Route: Oberau – Truckentannalm (geschlossen) – Schleierfall – Kuchl – Golling an der Salzach
bergauf: 430 m, runter: 740 m
Strecke: 17,2 km
Dauer: 5:00 h


Tour-Tag 3, Freitag, 9.9.2022 (Golling – Unterscheffau)

Heute war es wieder trocken, aber nicht so sonnig wie die ersten beiden Tage. Das störte uns allerdings nicht sehr, denn einen erheblichen Teil des Tages ging es durch die Salzachklamm und die Salzachöfen und da ist die Schlucht so eng, dass man eh nicht viel Himmel sieht. An den Salzachöfen haben wir uns ausgiebig Zeit genommen und sind jeden einzelnen Abstecher zu den verschiedenen Felsformationen abgegangen. So imposant die Klamm auch ist, so schlecht lässt sich dies in der Enge fotografieren, aber für uns hat es sich gelohnt.

Am Ende der Klamm haben wir uns an einem Kiosk kurz etwas zu Trinken und ein Eis gegönnt, bevor es weiter nach Unterscheffau ging. Dort sind wir gerade rechtzeitig angekommen, bevor es kräftig zu regnen begann.

Zum Abendessen gab es Kasnocken und Eierschwammerl. Und für Maria gab es einen Palatschinken als Dessert.

Route: Golling – Salzachklamm/Salzachöfen – Unterscheffau am Tennengebirge
bergauf: 340 m, runter: 330 m
Strecke: 13,7 km
Dauer: 4:15 h


Tour-Tag 4, Samstag, 10.9.2022 (Unterscheffau – Abtenau)

Heute war das Wetter wieder überwiegend heiter mit meistens blauem Himmel. Etwas geregnet hat es nur, als wir gerade eingekehrt sind.

Der Weg am Morgen durch den Wald an der Lammer entlang bot eine wunderschöne Lichtstimmung, als die Sonne es schaffte, den Dunst und Morgennebel über dem Fluss zu durchbrechen. Danach ging es an Mühlen und Wasserfällen entlang durchaus ordentlich nach oben. Wieder unten im Tal, kurz vor Abtenau führte ein Abstecher zu weiteren Wasserfällen und danach in eine Dorfwirtschaft, die uns – während es außen kurz regnete – eine große Portion Eierschwammerl machte. Danach sollte es – wieder bei Sonnenschein – nur noch zu unserem Hotel in Abtenau gehen. Dummerweise war die Beschilderung des SalzAlpenSteigs wieder einmal nicht perfekt, so dass wir plötzlich vor einer Absperrung standen und der Weg dahinter auch wirklich nicht begehbar aussah. Also mussten wir einen Alternativweg suchen, was anfangs etwas frustrierend war, weil wir ein ganzes Stück zurück gehen mussten und es nach einem sehr langen Umweg aussah, aber letztendlich gab es dann doch eine Abkürzung über eine Wiese.

In Abtenau waren bei unserer Ankunft direkt vor unserem Hotel gerade Schuhplattler aktiv.

Zum Abendessen gab es Calzone und Saibling.

Route: Unterscheffau – Abtenau
bergauf: 660 m, runter: 430 m
Strecke:19,5 km
Dauer: 6:00 h


Ruhetag, Sonntag, 11.9.2022

Unser ursprünglicher Plan sah für heute die Wanderung auf der Königsetappe von Abtenau nach Annaberg vor und morgen wollten wir in Annaberg einen Ruhetag einlegen, an dem uns Julia und Maja besuchen wollten. Der Wetterbericht sorgte allerdings dafür, den Ruhetag auf heute nach vorne zu verschieben, denn heute sollte es in Strömen regnen, so dass wir nichts von der tollen Aussicht gehabt hätten, während morgen das Wetter wieder richtig gut werden sollte.

Also ging es heute nur mit dem Bus nach Annaberg, wo wir ein Hotel für die nächsten zwei Nächte reserviert hatten. Netterweise bekommt man bei Übernachtungen im Tennengebirge die Tennengau-Card, mit der man die Busse kostenlos nutzen kann. Allerdings ist die Busverbindung von Abtenau nach Annaberg am Wochenende doch sehr dünn, so dass der früheste (praktikable) Bus erst um kurz nach halb 2 fuhr. Netterweise durften wir so lange auf unserem Hotelzimmer bleiben, weil dieses für die kommende Nacht nicht benötigt wurde – das war wirklich extrem nett von der Hotelchefin. Dadurch kamen wir in Annaberg so spät an, dass wir unser dortiges Hotelzimmer 10 Minuten nach unserer Ankunft schon beziehen konnten.

Im Hotel in Annaberg haben wir die viele freie Zeit in der Hotelsauna genutzt, bevor es zum Abendessen dreierlei Knödel und Schweinelende gab.

Route: Abtenau – Annaberg


Tour-Tag 5, Montag, 12.9.2022 (Abtenau – Annaberg)

Wie vom Wetterbericht vorhergesagt, sind wir mit strahlend blauem Himmel aufgewacht. Die Idee, mit dem Wandertaxi nach Abtenau zurückzufahren, hat sich gestern Abend schon zerschlagen, denn dieses fährt nur bis zum Ende der Salzburger Sommerferien und heute ist der erste Schultag. Also haben wir eine Stunde später den Bus genommen, aber der hat ja dafür den Vorteil, dass er kostenlos ist.

Ausgestiegen und damit losgewandert sind wir bereits an der Talstation der Karkogelbahn, das Stück Weg durch den Ort haben wir uns also gespart. Der Pfad hoch zur Bergstation war durchaus steil, doch die Aussicht, die man immer wieder hatte und weiter auf dem Weg zur Gsengalm hat sich wirklich gelohnt. Die Gsengalm liegt nur knapp unterhalb des höchsten Punktes der heutigen Tour und bot die perfekte Aussicht. Es war absolut die richtige Entscheidung, den Ruhetag zu verschieben, denn es wäre schon sehr schade gewesen, wenn wir auf der Königsetappe keinerlei Sicht gehabt hätten.

Nach der Rast auf der Hütte mit einer Eierflockensuppe ging es noch ein kurzes Stück hoch, bevor der Abstieg nach Annaberg anstand. Glücklicherweise hat uns ein anderer Wanderer an dieser Stelle darauf aufmerksam gemacht, dass es hier einen kurzen Abstecher auf einen kleinen Gipfel mit 360-Grad-Panorama gibt – den hätten wir sonst glatt übersehen und das wäre wirklich schade gewesen.

Der erste Teil des Abstiegs nach Annaberg war richtig steil. Andere Wanderer haben uns an dieser Stelle vorbeigelassen und uns dabei wegen unseres Tempos als "Jungvolk" bezeichnet 😆. Wie steil es war, kann man so richtig gut auf Fotos von der morgigen Tour mit Blick zurück sehen.

Den weiteren Weg nach Annaberg hatten wir die meiste Zeit den imposanten Gosaukamm vor uns im Blick, zu dem es morgen gehen wird und an dem entlang wir übermorgen auf die andere Seite nach Gosau wechseln werden. Ab und zu konnte man zwischen den Gipfeln des Kamms sogar schon mal den Dachstein erspähen.

Unterwegs ist leider Marias einer Wanderstock kaputt gegangen und dummerweise gibt es in Annaberg kein Sportgeschäft, so dass sie am frühen Abend noch einmal den Bus nach Abtenau und zurück nehmen musste, um Ersatz zu beschaffen.

Zum Abendessen gab es Wokgemüse mit gebratener Hühnchenbrust.

Route: Abtenau – Karkogel – Gsengalm – Annaberg
bergauf: 950 m, runter: 930 m
Strecke: 14,6 km
Dauer: 6:15 h


Tour-Tag 6, Dienstag, 13.9.2022 (Annaberg – Theodor-Körner-Hütte)

Auch heute ging es wieder bei Sonne und blauem Himmel richtig steil bergauf, zur Theodor-Körner-Hütte an der Westseite des Gosaukamms im Dachsteingebirge. Und der Blick zurück war nicht weniger schön als nach vorne, denn in unserem Rücken hatte man freien Blick auf das Bergmassiv, über das es gestern von Abtenau nach Annaberg ging, mit der steilen Alm-Flanke, über die wir abgestiegen sind.

Lt. Routenvorschlag des SalzAlpenSteigs hätten wir heute eigentlich noch den ersten Teil unserer morgigen Tour am Gosaukamm entlang zur Gablonzer Hütte machen sollen, doch es gab gleich mehrere Gründe, warum wir uns für die Übernachtung auf der Theodor-Körner-Hütte entschieden haben:

  • Die Gablonzer Hütte hatte kein freies Zweibettzimmer und auf einen Schlafsaal hatten wir keine Lust – nicht nur wegen Corona.
  • Ab der Gablonzer Hütte wäre die morgige Tour sehr kurz gewesen und nur bergab gegangen, durch unsere Wahl sind die beiden Tagesetappen sehr viel ausgeglichener.
  • Wir wollten den teilweise ausgesetzten Weg am Gosaukamm ausgeruht und in Ruhe mit genügend Zeit genießen können.

So konnten wir am Nachmittag und Abend die schöne Aussicht auf Großglockner, Kitzsteinhorn und Großvenediger genießen, das wäre von der Gablonzer Hütte definitiv nicht so schön gewesen.

Die Theodor-Körner-Hütte ist übrigens die einzige Alpenvereinshütte, auf der wir auf dem SalzAlpenSteig übernachten. Anders als bei unserer Alpenüberquerung vor zwei Jahren, übernachten wir diesmal ansonsten meistens im Tal oder zumindest in kleinen Dörfern. Zum Abendessen gab es Paprikagemüse mit Spätzle bzw. Reis.

Route: Annaberg – Stuhlalm (geschlossen) – Theodor-Körner-Hütte
bergauf: 910 m, runter: 210 m
Strecke: 9,2 km
Dauer: 3:30 h


Tour-Tag 7, Mittwoch, 14.9.2022 (Theodor-Körner-Hütte – Gosau)

Höhenmeter gab es heute fast nur bergab, aber bis zur Gablonzer Hütte ging es – teils ausgesetzt – am Gosaukamm entlang, an dem man zwar Trittsicherheit benötigt, aber die gesamte Zeit eine schöne Aussicht genießen kann.

Der Gosaukamm ist übrigens die Grenze zwischen Salzburg und Oberösterreich, so dass wir ab der Gablonzer Hütte im dritten Bundesland auf unserer diesjährigen Alpentour angekommen sind.

An der Gablonzer Hütte hat man erstmals richtigen Blick auf den Dachstein. Hier haben wir eine kurze Rast eingelegt und dann sind wir (mit einer weiteren kleinen Rast) möglichst zügig nach Gosau abgestiegen. Für dort hatten wir uns nämlich mit Julia und Maja verabredet (naja, nur mit Julia, denn Maja kann mit gut vier Monaten noch nicht reden 😉). Das Treffen an unserem geplanten Ruhetag Anfang der Woche hatte ja leider nicht geklappt, da wir witterungsbedingt umdisponieren mussten, aber inzwischen sind wir nah genug am Wolfgangsee, wo die beiden derzeit Urlaub machen, so dass die Fahrzeit für die beiden so gering ist, dass es sich auch lohnt, sich am Nachmittag/Abend mit uns zu treffen.

Wir sind fast gleichzeitig in Gosau angekommen. Nach dem Einchecken im Hotel haben wir uns ins Auto gesetzt und sind gemeinsam zum Gosausee gefahren, sind einmal außenrum gewandert und haben Maja erzählt, dass sie hier 8½ Monate vor ihrer Geburt schon mit Maria den Klettersteig durchquert hat. Eingekehrt sind wir auf einer kleinen Almhütte kurz vor dem Seeende, abseits der Touristenmassen (welche sich unter der Woche außerhalb der Schulferien allerdings in Grenzen hielten).

Am Abend im Hotel gab es dann ein richtig großes und gutes Buffet, u. a. mit Wildschweinbraten. Und für Maria gab es einen Apfelstrudel als Dessert.

Route: Theodor-Körner-Hütte – Stuhlalm – Gablonzer Hütte – Gosau; rund um den Gosausee
bergauf: 190 m, runter: 930 m
Strecke: 13,7 km (+ knapp 5 km rund um den Gosausee)
Dauer: 5:30 h


Tour-Tag 8, Donnerstag, 15.9.2022 (Gosau – Bad Goisern)

Nachdem wir die gesamte Woche richtig schönes Wetter oder zumindest schönes Wanderwetter hatten, war für heute wieder Regen angesagt – und noch schlimmer: auch Gewitter. Wir haben also ernsthaft überlegt, dass wir die heutige Etappe ausfallen lassen und sie irgendwann nächstes Jahr als Tagestour nachholen und heute stattdessen mit dem Bus nach Bad Goisern fahren. An das Gewitter haben wir (und nicht nur wir) nicht so recht geglaubt und nachdem sowohl der Verkäufer im Sportgeschäft in unserem Hotel als auch ein Anruf auf der Hütte auf dem Weg ergaben, dass man den Weg auch bei Regen gefahrlos gehen kann, sind wir doch zu Fuß aufgebrochen.

Diesmal haben wir die Regenjacken und die Rucksackhüllen von Anfang an benötigt. Der Weg steil nach oben zur Goiserer Hütte war teilweise so richtig rutschig und in Senken mehr eine Seenlandschaft, so dass wir an einzelnen Abschnitten nicht den direkten Weg genommen haben, sondern die Forststraße. Offensichtlich war die Witterung aber wieder ideal für Feuersalamander, denn wir haben – wie auf der zweiten Etappe schon – erneut einige gesehen.

Oben an der Goiserer Hütte angekommen, hatte es inzwischen aufgehört zu regnen. Die Aussicht war zwar noch nicht perfekt, aber man konnte schon sehen, dass sich die Wanderung hier hoch lohnt. Wir waren allerdings so nass, dass wir möglichst schnell in die Hütte wollten, um uns ein wenig zu trocknen und mit einer Kürbissuppe zu stärken.

Als wir eine dreiviertel Stunde später die Hütte wieder verlassen haben, war da plötzlich ziemlich viel blauer Himmel! Der Abstieg war dann – wie von der Hüttenwirtin heute früh am Telefon beschrieben – ein steiler alpiner Pfad, der aber gut begehbar war. Kurz vor Bad Goisern hat es noch einmal leicht geregnet, aber insgesamt waren wir dann doch froh, dass wir die heutige Wanderung nicht durch den Bus ersetzt haben.

In Bad Goisern haben wir uns wieder mit Julia und Maja getroffen und waren etwas im Ort spazieren und einkaufen. Die beiden mussten vor dem Abendessen wieder zurück, wobei wir uns dann kurzfristig entschieden haben, dass wir heute aufs Abendessen verzichten.

Route: Gosau – Goiserer Hütte – Bad Goisern
bergauf: 870 m, runter: 1.100 m
Strecke: 14,3 km
Dauer: 6:00 h


Tour-Tag 9, Freitag, 16.9.2022 (Bad Goisern – Obertraun)

Übernachtet haben wir vergangene Nacht in Bad Goisern in einem Jugend- und Familiengästehaus. Im Frühstücksraum wuselten dann auch mehrere Schulklassen um uns herum. Auch wenn das Quartier recht einfach war, war das Frühstück dennoch reichhaltig und gut.

Ansonsten haben wir die Alpen heute nur gesehen, aber nicht gespürt. Der Soleleitungsweg nach Hallstatt ist wegen Steinschlaggefahr nämlich derzeit gesperrt, so dass wir nur am Ostufer des Hallstätter Sees entlang nach Obertraun wandern konnten – nahezu komplett ohne Höhenmeter. Erstmals in diesem Urlaub waren wir auf einer Wanderung nicht alleine, denn parallel zu uns gab es eine Benefizwanderung zugunsten krebskranker Kinder.

Das Wetter war etwas durchwachsen. Richtig stark hat es nicht geregnet, aber genieselt hat es – zumindest in der ersten Hälfte bis auf Höhe Hallstatt – schon immer wieder. Bis Obertraun waren wir aber wieder trocken.

In Obertraun haben wir den ersten Zug nach Bad Ischl genommen und sind dort fast gleichzeitig mit Samir angekommen, der aus der Gegenrichtung aus Linz übers Wochenende dazugestoßen ist. So sind wir gemeinsam mit Julia, Maja und Samir nach Strobl an den Wolfgangsee gefahren, wo wir das Wochenende noch gemeinsam verbringen.

Route: Bad Goisern – Obertraun – Bad Ischl – Strobl
bergauf: 90 m, runter: 80 m
Strecke: 13,6 km
Dauer: 3:15 h


Samsatg/Sonntag, 17./18.9.2022 (Strobl/Wolfgangsee, Schwarzensee und Heimreise)

Das Wochenende über waren wir bei Julia & Co. in Strobl am Wolfgangsee. Das Wetter war so, dass niemand freiwillig groß raus wollte. Das Hauptziel dieses Besuchs war aber eh "Maja bespaßen" und einem viereinhalb Monate alten Kind ist es wohl egal, ob es im Freien oder in der Wohnung bespaßt wird. Außerdem hatte Maria dadurch genügend Zeit, eine Mütze für Maja zu stricken. Am Samstag waren wir immerhin am Schwarzensee (da waren wir vor drei Jahren schon einmal) und sind einmal außenrum spaziert.

Am Sonntag ging es dann am frühen Nachmittag wieder zurück. Die Fahrt dauerte diesmal ein ganzes Stück länger als üblich, weil wir ein paar Puffer eingebaut haben. Den Zug von Salzburg nach München haben wir eine Stunde früher genommen (er fährt nur stündlich), da wegen des Oktoberfests in Freilassing längere Grenzkontrollen angekündigt waren. Das war auch tatsächlich notwendig, denn diese Kontrollen dauerten so lange, dass wir mit dem planmäßigen Zug unseren ICE in München nicht mehr erreicht hätten. Vorher haben wir schon nach Salzburg einen Bus eine halbe Stunde früher genommen, damit wir dort noch ein paar Mozartkugeln und Mitbringsel besorgen konnten. (Der Bus von Strobl nach Salzburg war übrigens zu unserer freudigen Überraschung kostenlos – als Kompensation des Landes Salzburg für die derzeit so hohe Inflationsrate.) In München sind wir offensichtlich genau in die Lücke reingekommen, in der die meisten Oktoberfestbesucher schon da, aber noch nicht wieder auf dem Heimweg waren. Der Bahnhof war zwar ordentlich gefüllt, aber nicht maßlos überfüllt. So sind wir planmäßig kurz vor halb 9 in Nürnberg angekommen, eine vernünftige Zeit, da wir am Montag ja wieder arbeiten mussten und Thomas sogar gleich zu einer Dienstreise aufbrechen durfte.

Route: Strobl – Salzburg – München – Nürnberg – Fürth


Bildergalerie: